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[Checkliste] Wohnungsfreilauf und freie Wohnungshaltung für Mäuse

 

[Dieser Artikel ist mehr als unfertig! Da sich aber schon manch Mäuselebenswichtiges darin findet, und zwar nicht nur für beabsichtigt freilaufende, sondern auch entkommene Mäuse, veröffentliche ich ihn hiermit dennoch schon vorab, und vervollständige ihn bei Gelegenheit.]

 

 

 

Einzelne eurer Fragen, die mich so erreichen oder auch nicht, wiederholen sich einfach immer und immer und immer wieder...

 

Die mit gefühlt 95% aller Zuschriften aus dem internationalen Sprachraum häufigste Frage lautet z.B. gewöhnlich (übersetzt) ungefähr so:

"Hallo! Welche Belohnung verwendest du beim Mäusetraining? Nachdem ich deine Videos gesehen habe, habe ich mir eben spontan eine Maus gekauft und samt Miniskateboard auf einen Tisch gesetzt, aber sie frisst die Leckerchen nicht die ich ihr hinhalte. Verwende ich also das falsche Leckerchen? Was frisst eine Maus denn überhaupt? Und braucht die dann auch einen Käfig oder sowas?..."

 

In Zuschriften aus dem deutschsprachigen Raum dagegen taucht obige Frage nur höchst selten auf. Denn die mit riesen Abstand häufigste Frage lautet hier ungefähr:

"Hallo! Ich habe ein Video / einen Beitrag / ein Foto von dir gesehen in dem Mäuse gegeneinander Basketball spielen und Handstand machen. Das finde ich wirklich total verblüffend, denn der Hintergrund sieht aus als würden sich die Mäuse dabei tatsächlich außerhalb eines Käfigs befinden!! Kann doch aber wohl nicht sein, oder? Wie in aller Welt machst du das?"

 

Meine Standardantwort darauf lautet normalerweise:
"Hallo! Käfig auf, Maus raus, Käfig zu. Tschüss"

 

Aber warum einfach, wenn's auch kompliziert geht?, scheinen sich allzu viele von euch zu denken. Da ich insbesondere bei diesem Thema merke, dass da schlicht Welten aufeinanderprallen, es aber, wie ihr Mäuseleute es so schön nennt, "lebensverkürzenden Stress" für mich bedeuten würde, all diese Selbstverständlichkeiten mehrmals täglich erneut erklären zu müssen, möchte ich hiermit ein paar Grundregeln des Mäusefreilaufs auflisten. Möglichst ausführlich, dafür aber ein- für allemal.

 

 

 

Wer eignet sich für Wohnungsfreilauf und freie Wohnungshaltung?

 

Hier in Österreich ist Auslauf für Kleinnager in Käfighaltung generell gesetzlich verpflichtend (wird also nicht nur "empfohlen" wie z.B. im sonstigen, deutschsprachigen Raum), und zwar "jedenfalls mehrmals wöchentlich". Natürlich kann es sich hier aber auch um irgendeinen, abgegrenzten Bereich handeln - Hauptsache "außerhalb ihres Käfigs".

 

Doch auch für zeitweiligen Wohnungsfreilauf sind im Prinzip alle Mäuse geeignet - vorausgesetzt die Wohnung wird für die jeweilige Mäuseart entsprechend gesichert.

Der Stressfaktor - und zwar für uns Menschen! - kann meiner Erfahrung nach aber von Art zu Art stark unterschiedlich ausfallen:

 

Die mit riesen Abstand "angenehmsten" Freilaufmäuse sind für mich ganz klar die braven Knirpsmäuse, welche ich in keinerlei Hinsicht als störend empfinde. Manch andere Mäuse dagegen (z.B. Ratten, Farbmäuse...) ziehen ständig eine klebrige Urinspur hinter sich her, besonders üppig natürlich wenn sie über Handy, Tablet, Tastatur, Schuhe oder wichtige Dokumente tapsen, manche zernagen allzu gern Kleidung, Matratze & Co., viele haben ausgerechnet leckeren "Kabelsalat" zur Lieblingsspeise, manche versuchen ohne jede Umschweife, sich durch Betonwände zu nagen, wenn man sich erdreistet, ihnen den Zugang zu einem Raum zu verwehren, andere sind dermaßen geschickte Kletterer und Springer dass vor ihnen kein cm² der Wohnung sicher ist - Nilstachelmäuse sowie Hausmäuse klettern bisweilen wie Geckos an rauem Wandverputz hoch!, etliche hacken einem bei jeder Gelegenheit grundlos die Zehen blutig (besonders gerne rammen sie dabei die langen, unteren Zähne bis zum Anschlag unter den Zehennagel und ja, das ist genau so schmerzhaft wie man es sich vorstellt), wieder andere verstecken alles was nicht niet- und nagelfest ist, und zwar sehr gründlich - wenn man nicht aufpasst z.B. gar nachts in unseren Körperöffnungen; so manche mobben andere Haustiere, einzelne springen sogar Besuch gefahrdrohend an - ich erinnere mich hier besonders an meine legendäre Stachelmaus Junit, welche bei Klingeln zur Tür stürmte, und jeden der rein wollte in die Waden biss, was die Suche nach Mäusesittern erfahrungsgemäß etwas langwierig gestalten kann, falls sich das rumspricht...

 

Keine Sorge, all das ist, so man nur haushaltsübliche Mäusemengen hält, bei weitem nicht so "schlimm" wie es sich hier vielleicht lesen mag. Die meisten freilaufenden Mäuse sind mit Sicherheit weit angenehmer und unnerviger als z.B. Wohnungskatzen und -hunde, freilaufende Kaninchen, Frettchen, Streifenhörnchen usw. Und wer wie ich mal einen ausgewachsenen Feldhamster gepflegt hat, der bei Langeweile schon mal Fliesen aus Wänden brach, anderen Menschen kreischend Richtung Kehle sprang und diverse andere Nagerarten des Haushalts in ihre Einzelteile zerlegte, wird über die klitzekleinen Missetätchen niedlicher Mäuslein ohnehin nur milde lächeln können.

 

Deutlich gründlicher gilt es aber, sich zu überlegen, ob man seine Mäuse dauerhaft frei in der Wohnung halten möchte - ein Zurück zur Käfighaltung, oder gar ein Hin- und Her, würde schließlich eine hohe Belastung für die Mäuse darstellen. Aus meiner Erfahrung heraus im Vorfeld zu bedenken gebe ich hier auch und vorallem auf den ersten Blick vergleichsweise "harmlose" Eigenheiten wie besagtes, allzu üppiges Markieren (Ratten, Farbmäuse...) bzw. mangelnde Fähigkeiten, einigermaßen stubenrein zu werden (Farbmäuse). Denn das ist langfristig bzw. bei dauerhafter, freier Wohnungshaltung oft weit unangenehmer als ein paar blutige Zehenzwicker, und insbesondere bei Zugang zu Küche oder/und Schlafzimmer nicht zuletzt ein Hygieneproblem.

Auch (stark) nagende Arten würde ich persönlich nicht dauerhaft frei in der Wohnung halten wollen.

Für besonders geeignet dagegen halte ich Stachelmäuse, für welche freie Wohnungshaltung aber ohnehin alternativlos ist, denn ihr Verhalten und ihre Bedürfnisse sind meiner Erfahrung nach gänzlich unvereinbar mit jedweder Form der Käfighaltung.

 

 

Vor dem ersten Freilauf

 

Halten wir unsere Mäuse in einer Gruppe, müssen wir sichergehen, dass es sich auch um eine "Gruppe" handelt, und nicht etwa um eine Zwangs-Wohngemeinschaft die sozusagen ein soziales Notfallprogramm fährt. Letzteres ist häufig der Fall, wenn diese Mäuse/Ratten zuvor per sogenannter Kleinraummethode und anderer Zwangsmaßnahmen integriert wurden (also im entsprechenden Tierheim / der entsprechenden Pflegestelle usw. unbedingt nachfragen!). Denn auch wenn sich diese Tiere im Käfig noch so lieb zu haben scheinen, nutzen sie außerhalb mitunter die erstbeste Gelegenheit, um sich zu bekämpfen!

Solche "Gruppen" sind für jegliche Art von Auslauf natürlich ungeeignet, zumindest bis sie mittels geeigneter Methoden erneut zusammengeführt werden können bzw. freiwillig zusammenleben.

 

Mäusefressende Tiere haben sich besser garnicht im Haushalt zu befinden, neben Katzen und Frettchen sind das z.B. auch Ratten und andere, beutetriebige Nager. Einzig zwischen Mäusen und Hunden ist ein gefahrloses, stressfreies Zusammenleben unter Umständen möglich. Da das Thema Hund & Maus aber genauso heikel wie umfangreich ist, möchte ich darauf mal gesondert eingehen (mindestens bis dahin: Don't try this at home!), es an dieser Stelle aber - obwohl in meinem Haushalt besonders wichtig - ganz bewusst ausklammern!

 

Nach ihrem Einzug lassen wir die Mäuse mindestens so lange im Käfig, bis sie sich da drin augenscheinlich wohl und sicher fühlen und sich häuslich eingerichtet haben.

Dieser Käfig steht idealerweise in dem Raum, in dem sie sich später frei bewegen dürfen und in dem wir uns auch selbst häufig aufhalten, sodass sie sowohl den Raum, als auch unser Verhalten und die alltäglichen Abläufe kennen.

(Ihr meint, das würde auf eure Mäuse nicht zutreffen, weil diese teils so scheu wären, dass ihr sie nie sehen würdet? Glaubt mir, gerade die kennen euch am allerbesten. Die wissen sogar wie lange ihr im Schnitt am Klo sitzt!)

 

Wichtig: Sollte uns eine Maus schon zuvor entwischen (bzw. bevor wir unsere Wohnung ausreichend "mäusesicher" gemacht haben), rennen wir dennoch weder hysterisch kreischend auf- und ab, noch rufen wir 25 Freunde an um uns beim lautstarken Verrücken der Möbel zu helfen, während wir mit einem Kescher hinter der Maus her rennen, sondern wir verhalten und völlig normal. (Wer sich generell nicht normal verhält, verhalte sich eben wie immer.) Die Erfahrung, dass wir, sobald die Maus den Käfig verlässt, schlagartig völlig unberechenbar und sogar gefährlich für sie sind, ist nachträglich nämlich kaum wieder "auszubügeln"!

So unaufgeregt und unauffällig wie nur möglich schließen wir stattdessen bei Gelegenheit z.B. Türen zu anderen Räumen, beseitigen Gefahrenquellen und präparieren notfalls eine Lebendfalle.

 

Da wir unseren Mäusen die entsprechende, entschärfte Lebendfalle schon vom ersten Tag an schönfüttern (was übrigens auch und vorallem bei lebenslänglichen Käfiginsaßen höchst ratsam ist!) oder/und als Einrichtungsgegenstand in ihrem Käfig belassen, werden sie in einem Notfall mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit und zügig reingehen.

 

Sind die Mäuse (erstmals) im Freilauf, gehen wir unseren gewohnten Tätigkeiten und Abläufen nach, ohne auf die Maus Rücksicht zu nehmen! Wir laufen also z.B. weiter ganz normal rum, anstatt etwa vorsichtig und leise zu schleichen - denn so ziemlich nix auf der Welt macht ein Beutetierchen misstrauischer. Berechenbarkeit ist alles!

 

Zwar starren wir die Maus natürlich nicht permanent an, sollten sich unsere Blicke aber treffen, sprechen wir sie kurz in gewohntem Tonfall namentlich an, um uns daraufhin wieder unseren Tätigkeiten zu widmen. Wir ignorieren die Maus also nicht, sondern machen ihr verständlich, dass wir sie zwar sehr wohl wahrnehmen, uns aber generell nicht sonderlich für Mäuse interessieren.

 

 

 

Liste empfehlenswerter Sicherheitsvorkehrungen und Erziehungsmaßnahmen (Reihenfolge zufällig):

 

- Wir schmeißen unseren Schreibtischsessel weg und kaufen uns stattdessen ein Modell ohne Rollen. Nur allzu schnell geriete sonst ein Mäuseschwänzchen, oder sogar eine ganze Maus, darunter.

 

- Wir bringen doppelte Außentüren / Fenster an, wie sie z.B. als Insektenschutz oder noch besser: Katzengitter erhältlich sind. Insekten- oder Katzengitter tauschen wir gegebenenfalls durch passenden Volierendraht (der auch überneugierige, wilde Mäuse von draußen abhält!) aus.

 

- Wir machen sämtliche Kabel für nagende Mäusearten (Farbmäuse, weibliche Vielzitzenmäuse...) unzugänglich.

 

- Wir hängen alle Türen aus die nicht unbedingt nötig sind (denn diese sind für freilaufende Mäuse und Ratten die wohl größte Gefahr überhaupt!), und ersetzen sie wenn nötig durch Absperrungen.

 

- Absperrungen bestehen am besten aus (hoch stabilem!!) Echtglas.

Undurchsichtige Absperrungen bergen beim Übersteigen zum einen die Gefahr, dass Maus und Menschenfuß einander erst im allerletzten Moment (oder garnicht!) "sehen", zum anderen lernen die meisten Mäuse je nach Sprungkraft im Nu, diese zu überwinden. Mit erwartungsgemäßer Ausnahme von Maniamaus hat bisher keine meiner Mäuse gepeilt, dass und wo das Echtglas endet, die Absperrungen können also deutlich niedriger ausfallen und sind somit nicht nur sicherer für die Mäuse, sondern für den Menschen auch bequemer zu übersteigen, sowie ansehnlicher als Sperrholzplatten & Co.

 

- Verwenden wir Absperrungen aus Echtglas, haben wir diese entweder absolut IMMER aufgestellt (also auch wenn die Mäuse z.B. im Käfig sind) oder NIE - keinesfalls aber nur gelegentlich!

Nach nun zwei Platzwunden an derselben Stelle am rechten Schienbein (beim zweiten Mal war die erste Verletzung nochnicht vollständig verheilt, man konnte es daher als einigermaßen schmerzhaft bezeichnen) und entsprechender Narben, sowie etlicher, übler Prellungen und Abschürfungen, könnt ihr mir glauben: Diese Maßnahme ist zwar bisweilen höchst unpraktisch, aber unabdingbar für Leib und Leben - ich übertreibe kein Bisschen!

 

- Wenn Besuch kommt, stellen wir diesem die freilaufenden Mäuse vor und umgekehrt! Ansonsten könnten sogar tödliche Unfälle passieren, wie ich es selbst erleben musste: Schlafende Ratte erschreckt sich vor dem fremden Menschen und springt mit einem Satz aus dem Papierkorb, Mensch wiederum erschreckt sich so dass er einen Luftsprung macht und auf der Ratte landet...

Im Zweifelsfall die Mäuse also solange einsperren!

 

- Wir lassen offenes Wasser & Co. nie aus den Augen! So manche meiner Vielzitzenmäuse sprang schon in einen Eimer mit Putzmittel, so manche meiner Stachelmäuse in die gefüllte Spüle, usw. (zum Glück jeweils ohne gesundheitliche Folgen). Große Vorsicht ist natürlich auch geboten wenn sich ein Aquarium im Haushalt befindet oder man die Badewanne einlässt - und den Klodeckel immer brav schließen versteht sich!

 

- Wir achten darauf, verbotene Räume und Zonen nicht versehentlich zugänglich zu machen, indem wir z.B. einen Besen an eine Absperrung oder an die Küchentheke lehnen, ein Stuhl in Mäusesprungreichweite der heißen Herdplatte steht usw. 

Farbmaus George am Herd... gleich gibt's gebackene Mäuse!
Farbmaus George am Herd... gleich gibt's gebackene Mäuse!

 

- Wir verbieten unseren Mäusen, sich (alleine) in unserem Bett aufzuhalten. Erwischen wir dennoch eine, die tagsüber in unserem Bett schläft, küssen wie sie nicht etwa sanft wach, sondern schmeißen sie unter Gezeter in hohem Bogen raus. Diese, insbesondere unter Vielzitzenmäusen sehr weit verbreitete Angewohnheit kann nämlich schnell tödlich für sie enden. Ich selbst habe mich z.B. mal tagsüber schwungvoll auf mein Bett geworfen, um mich nach einigen Minuten zu wundern, warum sich Vielzitzenmaus Diesel nicht wie gewohnt zu mir kuschelt... Er hatte unbemerkt unter der Decke geschlafen und war zwar unverletzt, aber stark überhitzt und hatte schwere Kreislaufprobleme - er hätte wohl keine weiteren 30 Sekunden überlebt!

 

- Halten wir uns besonders "verkuschelte" Arten wie eben Vielzitzenmäuse (in geringerem Maße auch Farbmäuse, achten wir weiters z.B. auf eventuelle Schlafmützen in unserer Kleidung, unseren Taschen sowie auch in unserer Dreckwäsche. Bevor wir diese also zusammendrücken, damit mehr davon in den Wäschekorb passt, sowie natürlich bevor wir sie in die Waschmaschine schmeissen, kontrollieren wir sie gewissenhaft nach Mäusen.

 

- Stark markierende Mäuse sowie stark nagende Mäuse wie weibliche Vielzitzenmäuse und Farbmäuse halten wir aber ohnehin von Kleidung, Bettwäsche & Co möglichst fern, wollen wir keine Löcher darin, oder gar (unbemerkte) Urinmarkierungen auf frischen Hand- und Geschirrtüchern.

 

- Für Vielzitzenmäuse bringen wir unbedingt Mäuseklingeln neben Türen und anderen "Hindernissen" an. Auch für alle anderen Mäuse sind solche Klingen natürlich wärmstens zu empfehlen, sie nutzen sie mit Begeisterung. Allerdings würden andere Arten nicht wie Vielzitzenmäuse einfach schnell mal das Hindernis in Grund und Boden nagen, sollte mal keine Klingel daran angebracht sein.

 

- Stachelmäuse im Freilauf sind ein Thema für sich, wir halten uns jedenfalls auf Punkt und Komma an die 10 Gebote der Stachelmaushaltung und schützen uns und unsere Habseligkeiten so gut wie möglich vor ihrer Chronischen Versteckeritis.

Ein paar kleine Beispiele aus dem Sündenregister meiner jetzigen Stachelmausgeneration die mir grade einfallen, damit ihr entsprechende Vorkehrungen treffen könnt (ansonsten ist diese Mäuseart wohl oder übel viel zu verhaltenskreativ, um auf alle ihre Einfälle vorbereitet zu sein):

  • Maniamaus hat versucht, einem dösenden 28 kg - Terrier eine trockene Spiralnudel quer in den After einzuführen.
  • Maniamaus hat die Tasten meiner Notebook-Tastatur rausgebrochen/-gehebelt und versteckt. Da Maniamaus außerdem unheimlich gern an Gummi nagt, und sich unter den Tasten zu allem Übel kleine Gumminoppen befanden, hat die Tastatur einen Totalschaden. Ich schreibe dies daher mit einer USB-Tastatur.
  • Pirat hat etliche Dünger-Stäbchen (für Zimmerpflanzen) versteckt, und leider wusste ich nicht, wieviel davon. Bevor ich alle wiederfand, hatte sowohl Pirat selbst, als auch Knirpsmaus Titan schon welche verkostet (augenscheinlich einigermaßen folgenlos).
  • Maniamaus fand offenbar gefallen an dem Temperaturfühler (an automatischer Beheizung), den ich in ihrem Käfig aus Sicherheitsgründen angebracht hatte und der ungefähr aussah wie ein Mini-Tampon... genau das "Versteckschema" von Maniamaus. Sie hat diesen daher in meiner Abwesenheit abgebissen und versteckt. Der trommelfellzerschmetternde, schrille Alarmton (ähnlich dem eines Rauchmelders), den sie damit, vermutlich für Stunden, ausgelöst hatte, hat meinen armen Hund so wahnsinnig gemacht dass er fast schon solche Spiralen in den weit geöffneten Augen hatte wie in Comics.
  • Krampus hat mir vor ein paar Tagen zum wiederholten Male im Schlaf Roggenkörner in den Gehörgang gesteckt, woraufhin ich mir nun endlich Ohropax besorgte.
  • Pirat hat noch am selben Tag bis auf ein einziges alle Ohropax versteckt (aber wer weiß, vielleicht findet sie ja demnächst eine andere Maus und steckt sie mir dann wieder nachts zurück ins Ohr, garnicht so unwahrscheinlich).
  • Maniamaus hat wiederholt Rohrverstopfungen verursacht, da sie wieder was auch immer, meist Nudeln, in den Badewannen-Abfluss gestopft hatte (sie ist wie erwähnt die einzige, die die Echtglas-Absperrung zum Bad zu überwinden weiß und nutzt dieses daher exzessiv für Versteckerei).
  • Maniamaus hat seit einigen Wochen den Spleen, jegliche Batteriedeckel (Wecker, Thermometer, Taschenlampe, Waage,...) geschickt zu öffnen und die darin befindlichen Batterien zu verstecken - so gründlich, dass ich bisher noch keine einzige wiederfand.

 

- Wie verwahren unser Handy außerhalb der Reichweite von Mäusen. Ich glaube es war mein Vielzitzenmaus-Bock Gonzo, der mal gegen 3:30 nachts einen Freund von mir angerufen hatte, ohne sich zu melden. Mit einem Smartphone würde das heutzutage womöglich noch leichter passieren können, und am Ende postet die Maus sogar noch Nacktfotos von euch auf Facebook!

 

- Wollen wir unsere Mäuse dauerhaft frei in der Wohnung halten, gewöhnen wir sie am besten dennoch daran, sich stundenweise in einem Käfig aufzuhalten oder sogar darin zu schlafen. Bezüglich Hunden gibt es zu diesem Thema zahlreiche Anleitungen bis hin zu ganzen Büchern, die sich im Grunde 1:1 auf Mäuse übertragen lassen. Man suche z.B. nach "crate training".

 

- An Türen achten wir penibel darauf, keine Maus einzuklemmen.

 

- Eben dies nutzen erfahrene Mäuse aber aus um unbemerkt an uns vorbei zu huschen, während wir z.B. beim langsamen Schließen darauf konzentriert sind, dass an den Scharnieren bloß keine Farbmaus (oder andere kleine Mäuseart) im letzten Moment ihr Köpfchen durch steckt - dann ist selbiges nämlich mit lautem Knacken ab, und ihr wollt garnicht wissen woher ich das so genau weiß!

Insbesondere wenn wir z.B. nachts auf's Klo gehen, achten wir deshalb genauso penibel darauf, dass uns keine Maus gefolgt ist. Ich hatte mich einst gehörig erschrocken, als ich eines Morgens beim Klogehen knöcheltief in Watte stand. Vielzitzenmaus Gernot war über Nacht im Klo eingesperrt und hat eine Packung einschlägiger Damenhygieneartikel komplett zerfleddert (Wahnsinn also welch extrem große Oberfläche die haben, ich verwende sie deshalb nichtmehr), die Tür zernagt, den Türstopper vollständig geschreddert und die Klobörste aller ihrer Borsten entledigt.

 

- Wir bringen unseren Mäusen ehestmöglich ihren Namen bei und auf Zuruf zu kommen (auch hierzu findet man üppigste Anleitungen im Bezug auf andere Haustiere, z.B. Hunde). Da Mäuse je nach Art im Alter schwerhörig bis komplett taub werden können, empfiehlt sich schon von Beginn an die Einführung eines zusätzlichen Klopfsignals. Die Vibrationen können auch von tauben Mäusen wahrgenommen werden.

 

- Wir trainieren unsere Mäuse möglichst zu Stubenreinheit - auch mäusetaugliche Anleitungen dazu finden sich inzwischen zunehmend für diverse Nagerarten und Kaninchen, darunter auf Youtube & Co.

 

- Grundsätzlich ist es erfahrungsgemäß nötig und wichtig, nach einer Maus, die nicht wie gewohnt auf Zuruf kommt, zu suchen, und zwar solange bis man sie hat bzw. weiß wo sie sich aufhält und dass es ihr gut geht. Andererseits aber ist für das Wohlbefinden unserer Mäuse von essentieller Wichtigkeit, dass sie ein Versteck haben von dem sie glauben, dass niemand sonst es kennt, und zu dem niemand sonst Zugang hat - kein Mensch, kein Hund, keine anderen Mäusearten, keine nervigen Artgenossen,... Entdecken wir also das Versteck einer Maus, wird sie sich beim nächsten Mal garantiert ein noch "besseres" suchen, also sich irgendwo noch tiefer und verwinkelter verschanzen - im schlimmsten Fall ausgerechnet dann wenn es ihr mal wirklich nicht gut geht und sie Hilfe braucht.

Ich würde also grundsätzlich dazu raten, selbst solche Verstecke wenn irgend möglich nicht "auffliegen" zu lassen, über die wir eher wenig begeistert sind. Ich weiß z.B., dass sich einzelne meiner Mäuse, wenn sie mal wirklich Ruhe haben wollen, auf kompliziertem Wege hinterrücks in den keine 3 cm hohen Freiraum zwischen Geschirrspüler und Arbeitsplatte der Einbauküche quetschen (artübergreifend beliebt ist alles was ganz besonders schwer zugänglich, niedrig und dunkel ist - in genau dieser Reihenfolge.), eine meiner Stachelmäuse hat ihr "Geheim-"Versteck tief in der Lehne des Couchsessels, und meine Knirpsmaus Titan hat sich eine Höhle zwischen die Wurzeln einer inzwischen entsprechend lädierten Zimmerpflanze gegraben... Praktisch in all diesen Fällen ist aber: ich bemerke jeweils ob diese Mäuse da drin sind, wenn ich das Ohr dranhalte. Man hört dann ein feines Vibrieren und eventuell Knuspern/Knabbern.

 

- Wir drehen nichts den Rücken zu, das sich öffnen lässt! Wir lassen also etwa keinen Sekundenbruchteil ein offenes Backrohr aus den Augen, keinen offenen Schrank, keine offene Schublade, keinen offenen Kühlschrank, keine offene Waschmaschine, keinen offenen Geschirrspüler usw.

 

- Vermissen wir eine Maus, überlegen wir zu allererst gründlich, ob und welche (insbesondere selten geöffneten!) Schubladen, Schränke usw. wir im entsprechenden Zeitraum genutzt haben könnten. Je seltener geöffnet, desto spannender nämlich für die Tiere! Genau auf diese Weise fanden vor vielen Jahren zwei meiner Ratten einen qualvollen Tod - sie sind in einer Schublade verdurstet/verhungert, während ich schon davon ausging, sie wären ins Freie entwischt. Aber da ich mich genau daran erinnert hatte, als Stachelmaus Pirat letztens schon für mehr als 24h abgängig war, konnte ich ihn aus genau derselben Lage rechtzeitig befreien. Der arme, hungernde Kerl hatte aber wohl die ganze Zeit mit anhören müssen, wie ich bei der Suche nach ihm all die Leckerchen anpries, die ich für ihn habe, darunter sein über alles geliebtes Tiramisu - Eis...

Vielleicht erinnert ja auch ihr euch an das Geschriebene, falls ihr mal eine Maus oder Ratte vermisst und könnt sie dadurch rechtzeitig finden.

 

- Plastiktüten sind für die meisten Mäuse ungefähr das, was Pappkartons für Katzen sind - sie werden regelrecht magnetisch von ihnen angezogen und nutzen sie gern als Schlafplatz. Dass diese gewöhnlich durchsichtig sind, ist für Mäuse zweitrangig, vielmehr scheinen sie das Sicherheitsgefühl durch den rundum körperengen Kontakt zu den Plastikwänden zu genießen. Wir behalten das nicht nur im Hinterkopf, falls wir eine Maus suchen, sondern z.B. auch bevor wir etwa Nudeln ins kochende Wasser kippen, und vorallem bevor wir einen Müllsack raustragen!

 

- Normalerweise steht aber ohnehin kein Müllsack direkt am Boden, sondern wir hängen ihn auf (z.B. am Griff eines Küchenschrankes, an einer Türschnalle...). Da die Tiere an Müllsäcken keinen Halt finden, ist aber schon eine sehnsüchtig auf den Zehenspitzen stehende Mäuselänge Abstand zum Boden vollkommen ausreichend.

 

- Von sogar noch größerer Anziehungskraft für sämtliche Mäuse sind in ihrer Reichweite deponierte Taschen oder Rucksäcke von Besuchern. Da sogar nahezu auszuschließen ist, dass sich darin KEINE Maus findet, müssen Besucher vor dem Weggehen unbedingt zum gründlichen Durchsuchen ihrer Sachen angehalten werden. Währenddessen entschuldigen wir uns für alles, was die Mäuse wiedermal angebrunzt oder/und kaputt gebissen haben und schwören wie immer, dass sie das zuvor "aber nochnie gemacht" haben und "nur spielen" wollen.

 

- Alles was Falten schlagen kann, streichen wir bei jeder Gelegenheit glatt.

Als ich mich gen Anfang meiner Knirpsmaushaltung - ich hatte berichtet - wiedermal auf eine Kuscheldecke zu ihnen in den Auslauf gesetzt hatte, bemerkte ich ein seltsames Zucken meiner Oberschenkelmuskulatur. Es handelte ich aber nicht, wie im ersten Moment vermutet, um Magnesiummangel, sondern um Titan, der unter eine kleine Falte der Decke gekrabbelt war. (Wieviele Mäuseleben allein mein eher geringes Körpergewicht inzwischen schon gerettet hat, kann ich kaum noch beziffern.) Auch faltige Couchdecken und vorallem Teppiche glätten wir daher stets behutsam, bevor wir sie betreten.

"Ist die Falte noch so klein - als Knirpsmaus pass ich trotzdem rein!"
"Ist die Falte noch so klein - als Knirpsmaus pass ich trotzdem rein!"

 

- Wir bringen Kindersicherungen an allen Steckdosen an, insbesondere natürlich wenn wir mit Stachelmäusen zusammenleben. Diese sind schließlich vom unwiderstehlichen Drang getrieben, diverses Kleinzeugs in Steckdosen zu stecken und werden das zwar weiterhin bei jeder Gelegenheit versuchen, dann jedoch wenigstens ohne dabei einen Kurzen auszulösen.

 

- Wir überlegen uns gründlich im Vorfeld, wie wir mit bettelnden Mäusen bei Tisch und beim Kochen umgehen werden (insbesondere ob sie mal was abhaben dürfen oder nicht), und ziehen unsere Entscheidung dann mit aller Konsequenz durch.

So zumindest die Theorie. In der Praxis habe ich selbst das bisher nie hinbekommen - bei keinem Haustier.

 

- Und die Folge solch mangelnder Konsequenz ist dann nicht nur, dass wir beim Essen stets von vielen kleinen, vorwurfsvollen Kulleräuglein umzingelt sind, die den Weg jedes einzelnen Bissens vom Teller zum Mund hochkonzentriert verfolgen, sondern dass wir unser Essen beschützen und bewachen müssen wie ein Bluthund. Andernfalls könnte uns gehörig der Appetit vergehen. Zu oft habe ich nämlich erst nachträglich bemerkt, dass eine Maus in einem unbeobachteten Moment an oder sogar in meinem Essen oder Getränk war (wobei ich über die Dunkelziffer nichtmal zu spekulieren wage).

Beim Löffeln immer auch die zweite Hälfte im Auge behalten: klassischer Stachelmausfraß an einer Avocado. Dass man oben auch die Abdrücke der Pfoten bzw. Krallen sieht, mag zwar ganz niedlich sein, doch besser trotzdem drum herum löffeln!